Sascha Rippberger

„Mein erstes AC/DC-T-Shirt von 1984 hängt heute eingerahmt über meinem Schreibtisch.“

Was ist deine Aufgabe bei Monkeydrive?
Ich bin Inhaber und Geschäftsführer bei Monkeydrive. Mein momentanes Hauptaufgabengebiet ist die Produktionsleitung. Nebenbei begleite ich die Kundenakquise im englischsprachigen Ausland.

Wie sieht dein Alltag aus?
Je nachdem wie der Tag aussieht, bezogen auf Themen und Auslastung, bin ich zwischen 06:00 und 09:00 im Büro. Dann erstmal Mails checken und Abstimmung mit den Sachbearbeitern. Kam was neues? Gibts einen Schnellschuss, eine schnelle Nachorder etc. pp. Danach stimme ich mich mit den Schichtleitern und Maschinenführern ab, um ggf. den Teams noch Änderungen in der Frühschicht zu erklären. Da unsere Produktion stark auf Geschwindigkeit und Flexibilität ausgelegt ist, muss man mehrere Male am Tag abgleichen, ob Jobs geschoben werden, wie das Timing bei Fix Jobs aussieht, Rohwarenabgleich, Separationen, etc. pp.
Dazu kommen Themen wie Druckfreigaben, kontinuierliche Verbesserungsprozesse und last but not least das Team motiviert und bei Laune zu halten.

Welche Themen beschäftigen dich gerade? Was ist neu?
Momentan beschäftige ich mich mit dem reibungslosen Ablauf des 2-Schicht-Systems. Wir haben vor kurzem alle Maschinen auf 2 Schichten umgestellt. Das gilt es momentan zu beobachten, zu korrigieren und zu helfen.

Was ist dein Hintergrund? Was hast du vor Monkeydrive gemacht?
Ich habe viele jahre Schlagzeug gespielt, war mit Bands auf Tour und habe in der Zwischenzeit gejobbt. Bin dann irgendwie beim Journal Frankfurt hängen geblieben und habe dort ein berufsbegleitendes Studium zum Kommunikationswirt abgeschlossen und danach gekündigt um mein eigenes Ding zu machen.

Wieso Frankfurt?
Die Stadt in der ich wohne... Mein Lebensmittelpunkt... ein Stück Lokalpatriotismus. Wir könnten wahrscheinlich günstiger irgendwo im Umland produzieren, aber wir sind eine Frankfurter Druckerei und die ist nunmal in Ffm.

Wie kam der Gedanke auf, dich selbständig zu machen?
Aus dem ganz einfachen Antrieb heraus, nicht mehr für andere arbeiten zu wollen und eine Firma zu gründen, in der keine Idioten arbeiten.

Wieviel Musik ist noch in deinem Job?
Relativ viel. Wir haben immer noch Themen, die mich auf Fan-Ebene begeistern, mich aber auch dazu bringen mir Sachen anzuhören und mich mit Trends, neuen Bands etc. zu beschäftigen.

Welche Prozesse haben sich seit dem Start in der Produktion am meisten verändert?
Von sehr mittelmäßigem Filterkaffee zu frisch gemahlenem Arabica High Class Blend!

Wie kannst du deine Kreativität bei Monkeydrive einbringen?
Kreativität ist mehr zur Flexibilität geworden. Dinge schnell umsetzen. Jobs jonglieren und trotzdem alles in Time produzieren. Meine Kreativität lebe ich bei Dingen wie unserem jährlichen Weihnachtsshirt, bei Design- und Gestaltungsdingen rund um Monkeydrive aus. Dabei wie wir als Firma wahrgenommen werden wollen. Look and Feel.

Was waren deine 3 Lieblingproduktionen der letzten Jahre? Was war besonders herausfordernd, ungewöhnlich, kreativ...?
Die beiden Pokalfinals mit Eintracht Frankfurt, weil wir sowohl Kreativarbeit geleistet, als auch gedruckt haben.
Feine Sahne Fischfilet, weil sie nicht erst seit diesem Jahr die wichtigste deutsche Band sind und ich sehr froh bin, dass wir für sie drucken.
Rock im Park Festival, weil wir dafür viel abrufen mussten und es eine schöne Herausforderung war. Design Sampling, hohe Auflagen, schneller Turnaround, Wochenend-Nachtschichten während des Festivals, etc.

Welches Stück Merchandise, das Ihr nicht selbst produziert habt, liebst du am meisten? Welche Geschichte verbindest du damit?
Abgesehen von diversen Metal- und Hardcore-T-Shirts aus den 80ern/90ern ist das momentan eine Action Figur von H.R./Bad Brains. PressPop Toys hat die hergestellt. Die Figur ist toll und energetisch geworden und die ganze Verpackung ein Traum. Ganz toll umgesetzt.

Wen hättest du gerne als Kunden – egal, wie unrealistisch?
AC/DC. Damit hat für mich alles angefangen. Mein erstes Konzert mit 13 Jahren war AC/DC beim 1984er Monsters of Rock. Das Konzert hat mein Leben verändert. Danach kam das erste Schlagzeug, die erste Band, viele eigene Shows mit diversen Bands, tausende besuchte Shows als Fan. Musik als zentrales Element in meinem Leben. Das erste gekaufte AC/DC T-Shirt von jenem 84er Konzert hängt heute eingerahmt über meinem Schreibtisch. Für mich würde sich also ein Kreis schließen und ich könnte in Rente gehen.

Wovon bist du Fan?
Ich bin Superfan von meiner Tochter. Tochter-Ultra!
Ich bin Fan von meinen guten Freunden und Freundinnen. Von gutem Essen. Urlaub mit interessanten Zielen und neuem Input. Von Kunst und Kreativität. Filmen und Fotografie. Musik, Büchern, Tattoos und Eintracht Frankfurt.

Wo geht die Reise hin? Was glaubst du, machst du in 10 Jahren?
Keine Ahnung, was ich in 10 Jahren mache. So lange im Voraus habe ich noch nie gedacht, geschweige denn geplant.

Wenn du dir drei Dinge für Monkeydrive wünschen dürftest: was wären sie?
Eine Firmenphilosophie zu leben, die Menschen neugierig darauf macht bei uns zu arbeiten.
Innovativste und "coolste" Druckerei – immer am Zahn der Zeit.
Die Firma, die das Merchandise für die letzte AC/DC Tour gedruckt hat.