Andreas Bendel

„Ich wollte mir nicht länger von Menschen erklären lassen, wie die Welt funktioniert, die selber keinen Plan haben.“

Was ist deine Aufgabe bei Monkeydrive?
Geschäftsführung, Vertrieb

Wie sieht dein Alltag aus?
Erstmal selbst klarkommen: Check Terminplanung, Mails checken, To-Dos priorisieren... und der erste Kaffee.
Dann stimme ich mich mit dem Team ab und beginne, meine eigenen To-Dos abzuarbeiten: Soll-Ist Abgleich Aufträge, Vertriebspipline, Liquidität, Businessplanung. Muss gemacht werden.
Zwischendurch verschaffe ich mir eine Übersicht über das aktuelle Fußballgeschehen und checke, ob sich daraus Potentiale für uns ergeben. 
Häufig mache ich mich dann daran, Kreativbriefings zu erstellen und Kundentermine und Korrespondenz zu organisieren.

Welche Themen beschäftigen dich gerade? Was ist neu?
Ein wichtiges Thema ist der Aufbau einer Näherei als Ergänzung zum Siebdruck, um unser Portfolio zu erweitern und noch schneller liefern zu können. Gleichzeitig verbringe ich momentan viel Zeit mit der Gestaltung unseres neuen Büros über der Druckerei.
Aber es steht auch ein größeres strategisches Thema an: der Umbau zur Full-Service Merchandise-Agentur. Da gibt es viel zu planen und zu überlegen. 
Meine Leidenschaft für den Sport kommt auch nicht zu kurz: momentan bauen wir unsere Aktivitäten im Profisport – insbesondere Profifußball – aus.
Weitere Themen, die momentan ganz vorne stehen: Design, Blank-Tee-Programme, Produktion on demand, der Aufbau eines Netzwerks für Musikmerchandise in UK und USA, Prozessoptimierung in der Administration... mir wird eher nicht langweilig.

Was ist dein Hintergrund? Was hast du vor Monkeydrive gemacht? 
Taxifahrer, Kioskbetreiber, IT-Personaldienstleister, Außenwerbung…MONKEYDRIVE!

Wieso Frankfurt?
Eintracht Frankfurt, Bahnhofsviertel, Städel, Freunde

Wie kam der Gedanke auf, dich selbständig zu machen?
Ich wollte mir nicht länger von Menschen erklären lassen, wie die Welt funktioniert, die selber keinen Plan haben. Stattdessen hatte ich einfach riesige Lust, zusammen mit Menschen, die ich mag und denen ich vertraue, die eigenen Ideen zu leben. Man lebt nur einmal – also die Träume leben und nicht träumen!

Welche Themen bringst du mit in den Job? Was begeistert dich?
Fachlich bringe ich Organisation und Struktur sowie eine Leidenschaft für strategischen Vertrieb mit. Grundsätzlich bin ich schnell begeistert und kann andere begeistern – da bin ich ganz Unternehmer.
Für mich wichtig sind besonders Neugierde und ein gewisser Spieltrieb.
Ich liebe es, Strategien zu entwerfen und umzusetzen. Ganz nach Egon Olson: Ich habe einen Plan: mächtig, gewaltig, Egon!
Unsere Truppe und die Entwicklung, die wir gemeinsam gemacht haben, begeistert mich – es ist einfach großartig, was wir mit all den Jungs und Mädchen, die uns begleitet haben, auf die Beine gestellt haben. 
Was man in unserer Branche nie vergessen darf: Freaks und Künstler mit abgedrehten Ideen und Begeisterung machen unseren Alltag erst zu dem, was er ist, auch wenn es Nerven kostet. Und dafür bin ich verdammt dankbar.
Nicht zuletzt begeistert es mich immer wieder, Fan von unseren eigenen Kunden zu sein, ob Musik oder Eintracht Frankfurt 

Du bist Organisationstalent und Unternehmensentwickler. Welche Prozesse haben sich seit dem Start am meisten verändert?
Aus Copy/Paste in Excel und Word wurde ein zertifiziertes ERP-System. Das bringt eine klare Strukturierung mit sich: Angebot / Auftrag / Lieferschein / Rechnung / Forderungsmanagement, alles in einer stringenten Prozesskette.
Insgesamt haben wir uns über die Jahre vom Alleskönner zum Spezialisten entwickelt; das merkt man an der effizienten Aufgabenteilung in allen Bereichen.

Was ist das Wertvollste, das du in der Zeit über den Betrieb eines Unternehmens wie Monkeydrive gelernt hast?
Meine Formel könnte heißen: Zielklarheit × Einsatz = Erfolg.
Begeisterung und Spass sind die elementaren Triebfedern, und es ist Mannschaftssport: Nichts geht ohne das Team!

 

 

Was sind deine Lieblingproduktionen der letzten Jahre? Womit ist Euch ein Coup gelungen?

  • „Adler im Anflug“ und „Rückkehr der Adler“ jeweils für das Pokalfinale der Eintracht: dabei haben wir Claim und Design entwickelt. Und das für den Lieblingsverein.
  • Arcade Fire – „Everything Now“ Tour für CBP
  • Childish Gambino für CBP
  • Mastodon – „Crack in the Sky“ Tour für Warner Music
  • Casper – „Hinterland“ Tour für Krasser Stoff

Wen hättest du gern als Kunden – egal, wie unrealistisch?
AC/DC

Welches Stück Merchandise, das Ihr nicht selbst produziert habt, liebst du am meisten? Welche Geschichte verbindest du damit?
Mein Suicidal Tendencies Shirt, das ich mir in Venice Beach gekauft habe – mein erster USA-Trip mit durchgeknallten Freunden, kaum Kohle und jeder Menge Spass...
Natürlich ein Eintracht-Schal, den ich 1985 bei Willi Schuster in der Bethmannstraße gekauft habe. Der Schal war vom Pokalsieg 1988, über die Relegation in Saarbrücken und Nürnberg, bis zum Pokalsieg 2018 immer bei mir. Ich nehme den Schal auswärts nicht mehr mit, da ich für ihn mein Leben geben würde.
Und dann noch ein Original SC Magdeburg Trikot aus der DDR. Das ist mein Glücksbringer, wenn gar nichts mehr geht. Hatte ich 1999 das erste Mal die letzten vier Spieltage bis zum Fjörtoft Übersteiger an, das hat gestunken wie Sau. Das gleiche Spiel habe ich 2016 die letzten vier Spieltage + Relegation gegen Nürnberg veranstaltet. Ist auch gut in der ARD zu sehen, als ich wie ein Vollhorst nach Abpfiff auf der Brüstung des Auswärtsblocks stehend abgejubelt habe und das Grün-Rote Trikot sich farblich abgehoben hat...

Wovon bist du Fan?
Eintracht Frankfurt, AC/DC, Monkeydrive, Natali

Wo geht die Reise hin? Was glaubst du, machst du in 10 Jahren?
Deutscher Meister wird nur die SGE! Dann noch: UK und USA erobern, die Firma weiter entwickeln und schrittweise den Platz an die jungen Wilden übergeben.

Wenn du dir drei Dinge für Monkeydrive wünschen dürftest: was wären sie?
Dass wir auch weiterhin immer Zeit und Energie finden, auch Sachen zu machen, auf die wir Bock haben, obwohl sie wirtschaftlicher Nonsens sind. Dass unsere Weihnachtsfeiern stabil bleiben und niemals vor 6 Uhr enden. Dass irgendwann die nächste Generation den Namen in die Zukunft trägt.

„Deutscher Meister wird nur die SGE!“

Andreas Bendel